Geschenke dienen in erster Linie dazu, dem Beschenkten eine Freude zu machen, doch darüber hinaus erfüllen sie noch einen weiteren, ganz wichtigen Zweck: Sie sorgen dafür, dass auch der Schenkende Glück empfindet, vor allem, wenn er Freude in den Augen des Beschenkten erkennen kann. Wer irgendwann einmal ein Geschenk zurückbekommt, freut sich sicherlich auch darüber, aber heutzutage gehört es mehr oder weniger schon zum guten Ton, sich bei Gelegenheit ebenfalls mit einem Geschenk erkenntlich zu zeigen. Wer jedoch versucht, den hintergründlichen Zwang beim Schenken abzuschalten oder auszublenden, wird sich auch über das nächste Geschenk bestimmt ein bisschen mehr freuen.
Doch nicht immer sind es nur materielle Geschenke, die uns glücklich machen. Zahlreiche Studien belegen, dass es vor allem die kleinen, unscheinbaren Gesten sind, die Menschen berühren. Wer zum Beispiel einer älteren Dame beim Aufsammeln des heruntergefallenen Kleingelds hilft, erntet in der Regel ein von Herzen kommendes Danke. Und wer seinen Freunden stundenlang beim stressigen Umzug hilft, wird in deren Augen die unendliche Dankbarkeit für die Hilfe sehen, die mit keinem Geld der Welt gleichsetzbar wäre. Allerdings gibt es Menschen, die immer und überall helfen und die daher auch gern wieder beim nächsten Mal gefragt werden. Jedoch sollte zwischen dem sprichwörtlichen Geben und Nehmen in etwa ein Gleichgewicht herrschen, damit beide Seiten langfristig glücklich sind. Ist dies nämlich nicht der Fall, so kann sich Unmut breitmachen und die Freundschaft droht, ins Wanken zu geraten. Dabei muss man nicht zwangsläufig Gleiches mit Gleichem aufwerten; vielmehr reicht es, dem anderen seinen Dank oder seine Gefühle auf irgendeine Art und Weise mitzuteilen oder zu zeigen.